Sanierung Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Projektbeschreibung

Bedeutung

Die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Brendlorenzen ist ein Baudenkmal nach Art. 1, ABs. 2 DSchG und in der Denkmalliste unter D 6-5627-0067 eingetragen. Diese gehört als 742 n. Chr. erstmals erwähnte karolingischer Gründung zu den ältesten Kirchen Unterfrankens und gilt darüber hinaus als “ein wichtiges Denkmal für die Geschichte des ältesten deutschen Kirchenbaus”.

Die Kirche ist noch heute eine der größten Kirchen im Landkreis Rhön-Grabfeld und wird neben den Gottesdiensten auch gerne für Konzerte genutzt.

Denkmalpflegerischer Anspruch

Für die Sanierung des besonders wertvollen romanischen Dachstuhls über der Vierung musste eine sensible Sanierungsmethode gefunden werden, die für den vollständigen Erhalt der Substanz sorgte. Das Vorgehen sollte in einer Art musealer Konservierung die anschaulichen Dokumente, an denen die Baugeschichte und mehrfachen Umformungen lückenlos rekonstruiert werden konnten, bewahren.

Statische Maßnahmen

Durch den Einbau des stählernen “Subsidiärtragwerks”, ein unterstützendes bzw. hilfeleistendes Tragwerk, konnten die Biegebeanspruchungen an den Deckenbalken und die Belastungen des Mittelüberzuges und den Hängewerken maßgeblich reduziert werden. Die Sparrennormalkräfte konnten aktiviert werden, ohne hierbei die Deckenbalken auf Zug zu beanspruchen, da der Dachschub vollständig von den Zugbändern des Subsidiärtragwerks aufgenommen wird. Die zusätzliche Horizontalaussteifung führte zu einer weiteren Entlastung der Sparren. Durch diese “Gehhilfe”, welche insgesamt aus sechs Stahlbindern und zwei Überzügen besteht, konnten die Reparaturarbeiten am historischen Dachstuhl auf ein Minimum reduziert bzw. komplett vermieden werden.

Die wertvollen Befunde, Spuren früherer Konstruktionen, wurden erhalten. Mit dieser Symbiose aus Alt und Neu war eine wirtschaftliche und gestalterisch unaufdringliche Stahlkonstruktion realisierbar.

Nach Abschluss der Sanierung erzählt der fast 900 Jahre alte Dachstuhl auch weiterhin ohne Beeinträchtigung vollständig seine lange Baugeschichte – und das IB Federlein hat hierzu ein Stück mit beigetragen.